Modul Taucher Basis abgeschlossen


145 Interessenten meldeten sich zu Beginn des neuen Ausbildungsturnus des Sonderdienst Tauchdienst zu Beginn des Jahres 2022. Nach einer fordernden Grundausbildung in den Tauchgruppen wurde am Standort des EKO – Cobra in Wiener Neustadt die Prüfung zum Tauchhelfer im Rahmen des Moduls Taucher Basis abgelegt.

Richard Berger

Am 2. November eröffnete LBDS Martin Boyer gemeinsam mit dem Kommandanten des Sonderdienstes Tauchdienst und Lehrgangsleiter OBI Christian Pfeiffer das Modul Taucher Basis. Aufgrund der Anforderungen an das dafür notwendige Hallenbad, fand das Prüfungsmodul für die zukünftigen Tauchhelfer am Gelände des EKO Cobra statt. „Wir sind stolz auf die Kooperation zwischen dem NÖ Landesfeuerwehrverband und der Direktion für Spezialeinheiten des Innenministeriums. Während die Beamten des EKO Cobra die Atemschutzausbildung im NÖ FSZ genießen dürfen, können unsere Feuerwehrtaucher im Hallenbad in der Cobra-Zentrale in Wiener Neustadt trainieren und diesen Prüfungslehrgang abhalten", so Boyer bei der Eröffnung. „Von 145 Interessenten sind 16 zur Prüfung zugelassen worden. Ein weiter und harter Weg liegt hinter den Teilnehmern. Aber es wird nicht einfacher", erklärt Christian Pfeiffer bei seiner Eröffnungsrede.

Bei uns werden dir deine Grenzen gezeigt

Die Ausbildung zum Feuerwehrtaucher gehört zu den herausforderndsten im Feuerwehrwesen. Das Modul Taucher Basis dient als Prüfungslehrgang in den Bereichen Apnoe (also das Freitauchen ohne Presslufttauchgerät), Leinen und Knotenkunde unter Wasser sowie Materialkunde wie auch ein Prüfungsteil zum Thema Organisation. Dass die Zulassung zum Prüfungsmodul noch keine Erfolgsgarantie ist, zeigt auch die Bilanz bei diesem Kursturnus. Leider mussten zwei Anwärter und eine Anwärterin sich den Kriterien geschlagen geben. „Die Aufgaben sind schaffbar, aber es ist insgesamt ein sehr anstrengender Kurs", so einer der Anwärter am Freitagabend.

Neue Tauchhelfer, und erstmals eine Tauchhelferin

Zwölf neue Tauchhelfer und – erstmals in der Geschichte des Tauchdienstes – eine neue Tauchhelferin haben allerdings die Aufgaben gemeistert und sind sowohl bei den praktischen Prüfungsstationen wie auch bei der schriftlichen und kommissionellen Prüfung erfolgreich gewesen. „Eine großartige Leistung wurde von allen vollbracht. Nicht weniger als 15 Stunden waren die Auszubildenden in zwei Tagen im Wasser. Weitere 32 Stunden führten sie mit theoretischen und praktischen Prüfungsstationen an Land an ihre Grenzen.

Harter Tagesablauf

Am Mittwoch, den 2. November begann der Kurs im Lehrsaal am Standort des Sondereinsatzkommandos Cobra. Bis 22 Uhr wurden mit Theorie, Sicherheitseinweisungen und den notwendigen Inhalten die kommenden zweieinhalb Tage eingeläutet. Am nächsten Tag hieß es um 4 Uhr 30 „TAGWACHE". Standesgemäß in der JANSA-Kaserne (Großmittel) untergebracht, fuhr der Konvoi der Tauchanwärter zum Hallenbad in der Zentrale der Cobra. Dort stieg man um 7 Uhr bereits ins Wasser um gleich mit einer der Prüfungsstationen zu beginnen: 1.000 Meter Streckenschwimmen mit Flossen unter 20 Minuten. Weitere Stationen folgten: Unter Wasser gehen, Knoten anschlagen, Hindernistauchen mit einem Atemzug, um nur wenige Stationen zu nennen. Die einzigen Pausen waren die Essenspausen, sonst wurde von den Auszubildenden, aber auch von den Ausbildnern alles abverlangt. Ständig durch einen Feuerwehrsanitäter aus den Reihen des Feuerwehrtauchdienstes überwacht, wurde auch bei diesem Kurs die Sicherheit groß geschrieben. „Die Menge an Stationen und die zu erreichenden Grenzen wie auch die Übungen an sich sind auf Einsatzszenarien

abgestimmt und sollen das Verhalten der Anwärterinnen und Anwärter abklopfen. Wie verhält man sich bei einem Problem? Wie steht es um die Teamfähigkeit? Wie hoch ist die soziale Kompetenz? Wie gehen die Aspiranten mit Stress um? Das alles sind kleine Mosaiksteinchen für die weitere Taucherlaufbahn", weiß Pfeiffer.

Dass es schaffbar ist, zeigt die Bilanz: Der NÖ Feuerwehrtauchdienst kann sich nun auf zwölf Tauchhelfer und eine Tauchhelferin verlassen. Diese werden künftig die Tauchgruppen bei Einsätzen an Land unterstützen. Und sich auf die weiteren Kursteile vorbereiten: „Für uns geht es weiter. Nach dem Kurs ist vor dem Kurs. Im nächsten Jahr treten die 13 neuen Tauchdienstmitglieder bei dem Modul Taucher 1 an, welches in drei Teilen jeweils zu vier Tagen in Lunz am See abgehalten wird. Dort wird es noch kälter, noch anstrengender und noch fordernder", zeigt sich Pfeiffer stolz auf das Ergebnis.

Die neuen Tauchhelfer und die neue Tauchhelferin sind:

Stefan Brandl und Simon Janisch (Tauchgruppe West), Daniel Ableidinger, Patrick Albrecht, Christian Glaser, Robert Leithner und Daniel Sittly (Tauchgruppe Ost), Pascal Hainzl, Angelika Ilkerl, Jakob Kurz und Thomas Liebenauer (Tauchgruppe Nord) sowie Tobias Siebeneicher und Stefan Varga (Tauchgruppe Süd).

Die Tauchgruppe West möchte allen neuen Tauchhelfern zu bestandenen Prüfung gratulieren und freut sich mit Simon Janisch und Stefan Brandl (beide von der FF Oberndorf) zwei neue Gruppenmitglieder zu haben!


Text und Fotos:
NÖLFV, Sonderdienst Tauchdienst




Verfasst am 06.11 - 08:25

 
Benutzername:

Passwort: